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Der Busen der Musen gibt keine Milch (LIVE)

by The Metafiction Cabaret

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1.
meine sehr verirrten damen und herren in einer lage in der alles vergeblich geglaubt wird und ökonomische zwänge zu maximen erhoben in der wert ein messbarer begriff und sinnvoll durch zweckmäßig ersetzbar die moral die hure der kleinbürger und schönheit ein produkt bleibt der kunst nur das jammern hungern müssen wir immer nur sterben das dürfen wir nicht jeder beklagt das gewimmer und schlägt uns den jubel mit hohn ins gesicht und weil wir nichts mehr zu sagen haben singen wir und weil wir das leid nicht zu beklagen haben lachen wir und weil wir nichts zu fressen haben spielen wir und weil wir den verstand verloren und weil wir blind geworden und weil wir hoffnungslos und dumm ziehen wir das hungertuch zum vorhang auf anstatt noch dran zu nagen und weil alles seinen namen braucht was drohend schallt und beißend raucht und um die menschen nicht zu schrecken nennen wir das die metafiktion das mittel der mittellosen das selbstmitleid der busen der musen gibt keine milch um dieser erkenntnis ausdruck zu verleihen singen wir nun die ballade von der mittellosen kunst
2.
kulturnationen die in baracken wohnen all die armen leute und kunsteliten die sich ihr essen mieten oh wie karg ist heute wohlstandsdichter stehen vorm vollstreckungsrichter des wahnsinns fette beute nur die konsumenten sie trinken mit regenten auf die künstlermeute doch mitleid schafft mehr leid und leiden schafft mit leid und ohne leid leidenschaft gefährlich gefährlich gefährlich wer nun durch leidenschaft leiden schafft wird mitleidlos bloß dahingerafft und stirbt in seiner hure schoß die hure kunst ist mittellos abgesänger schnallen ihre gürtel enger all die armen leute und faule spaßverleiher schaukeln sich die eier oh wie karg ist heute nur die kunstbanausen in galerien hausen des wahnsinns fette beute und ihre malersklaven dienen den guten braven der rest ist künstlermeute denn mitleid schafft mehr leid und leiden schafft mit leid und ohne leid leidenschaft gefährlich gefährlich gefährlich wer nun durch leidenschaft leiden schafft wird mitleidlos bloß dahingerafft und stirbt in seiner hure schoß die hure kunst ist mittellos kulturtouristen ein tristes leben fristen all die armen leute müssen bettler sehen die auf bühnen stehen oh wie karg ist heute dass randfiguren die über dörfer touren des wahnsinns fette beute für ihren brotlohn halten ich will die hände falten für diese künstlermeute aber ham ses denn besser verdient nein ham se nicht denn sonst hätten se was man muss sich entscheiden ob geld oder spaß wo komm wa da hin heute dies morgen das geld wird verdient und spaß wird gemacht mit geld wird bezahlt und mit spaß wird gelacht gelebt wird nur einmal damit hätte sich das denn spaß soll es machen ja spaß soll es machen all das theater das findet nicht statt wenn nicht um kräftig zu lachen dieses gejammer ich habe es satt stirb doch in deiner hure schoß die hure kunst ist mittellos sollen sie doch alle verrecken an ihrer kunst lächerlich und mir den arsch gründlich lecken mit ihnen verrecke auch ich
3.
unter alten gaslaternen saß allein ein kleiner schein schickte wünsche zu den sternen wollte eine münze sein neben einem scheiterhaufen brannte wild ein junges herz wollte brennen und zerlaufen doch verglimmte nur sein schmerz zwischen alten abfalltonnen hat der schmerz ein lied entdeckt und er hat zu schreien begonnen denn er hat sich sehr erschreckt
4.
ein dicker hässlicher mann wollte zeigen was er kann er war nicht nett er war zu klein er war zu fett er war allein er war ein dicker hässlicher mann und wollte zeigen was er kann er zog sich ganz schick an rannte auf die straße und dann kam ein lied von schmerz und graus aus seinem fetten herzen raus er zog nicht viele an doch leute flüsterten dann und wann sieh mal der hässliche mann ich mein den der nicht singen kann sie sagten hässlich und das kommt von hass und hass macht allen leuten spaß sie lachten ihn nicht an nur aus lachten sie den mann doch der lächerliche mann machte weiter bis es begann er drückte all sein leiden aus die leute zitterten vor graus einer schrie ich reiß dein herz dir raus du fettes Schwein gleich ist es aus und dann packten sie ihn wie sie johlten und schrien beim kratzen beißen haare ziehen und sie fluchten und schrien und sie schlugen und schrien und sie schrien und sie schrien und sie schrien bis es schien er sei tot und dann ließen sie ihn und der dicke häßliche mann blieb dort liegen bis er sich besann und sang
5.
was glaubst du eigentlich wer du bist was wer du bist jetzt wann sonst also ja also wer du bist also ich gut aber kein aber aber kein aber aber ich was ich ja ich will das nicht ich will das nicht was das was ich weiß es nicht
6.
Sophie 04:13
ich wär so gern eine sophie gewesen dann wär mein leben gut gelaufen die welt die hätte mich gemocht wär ich eine sophie es fing schon alles so eindeutig an iq hundertdreißig und blond wie vom strand sie war die erste was wir auch taten und ich konnte meistens nur warten sie hatte die freunde ich hatte den hund sie hatte klamotten ich war auf den mund gefallen und immer so seltsam mainstream das konnte nur sie sophie war da und ich hinter ihr sophie war star und ich irgendwas sophie war rar und ich hatte zeit sophie sophie sophie ich wär so gern eine sophie gewesen dann wär ich glatt und schön zwar normkonform und nullachtfünfzehn doch wär eine sophie nach der schule eins null abitur ging sie studieren und was tat ich nur sie war schon fertig ich dachte noch nach übers system und die große idee sie hatte job und mann gefunden sie machte karriere und danach ein kind war immer on time und gesellschaftlich fit und ich mittags noch nicht mal angezogen ich zog um den block sie hatte viel geld ich random typen sie den rest der welt ich war erfolglos gestrandet und pleite sophie wertestabil und treu ich wär so gern eine sophie gewesen wär gesellschaftlich so anerkannt zwar sinnentleert und automatisiert doch wär eine sophie
7.
wer aber fliehen will dem leben und seiner gewalt die schlimmsten hoffnungen fesseln ihn bald die verleugnung die blinde die allahnende kraft die schutz uns verspricht und enttäuschung verschafft das wissen der alte der grausame thor spricht ohne erbarmen die wahrheit ins ohr der hass ist der tröster sein feind der verlust seine geisel der frieden sein geschenk ist der frust
8.
was wenn im zweifel nur die angst noch einen wagen schritt riskiert was wenn in wahrheit nur die hoffnung ihren glauben nicht verliert wo bleibt denn da die liebe und wo fängt lieben an wo bleibt denn da die liebe wo bleibt denn da die liebe was wenn sie nie begann was wenn sie nie begann unter jeder brücke die je ein streit zerschlug und hinter jeder maske die je ein mensch ertrug hab ich sie gesucht wo bleibt denn da die liebe und wo fängt lieben an wo bleibt denn da die liebe wo bleibt denn da die liebe wenn ich sie nicht finden kann wenn ich sie nicht finden kann weil sie mir mein herz bloß zum schlagen hinterließ und weil mich dieser schlag nun in die verzweiflung stieß hab ich sie verflucht wo bleibt denn da die liebe und wo fängt lieben an wo bleibt denn da die liebe wo bleibt denn da die liebe wenn ich nicht lieben kann wenn ich nicht lieben kann was wenn in wahrheit doch die angst nur alles mit zweifel überdeckt was wenn in hoffnung und im glauben die liebe sich versteckt
9.
Grund Genug 04:01
das warten hat endlich einen anfang zumindest der weg hat das ziel erreicht der lärm findet langsam leisen anklang der schwermut fällt das jammern wieder leicht grund genug der teppich bleibt erstmal auf wolke sieben und auch der zwist hat sich neu vermählt der dadaist hat die bedeutung abgetrieben nur noch die frage auf die antwort fehlt grund genug der tropfen hat dem fass den boden ausgeschlagen der heiße stein ist schon fast ins rollen gebracht und der verlust will bald mal etwas neues wagen der beste lacher ist noch nicht gelacht grund genug offenbar hat die freiheit sich verschleiert der tag lebt nur noch in den plan hinein doch wer im trübsal gar ausgelassen feiert der kann im chaos zumindest ganz in ordnung sein die zukunft ist auf dauer überwunden die wahrheit setzt auf selbstbetrug die suche hat immerhin sich selbst gefunden der mangel ist sich selbst genug grund genug und hätt auch die weisheit den narren gefressen und wäre der löffel mit dem sie ihn fraß auch golden und hätt sie die flinte vergessen und hätt ihr der schalk gegenüber gesessen sie gäb ihm den löffel er schmiss ihn ins gras so wäre zumindest der undank ihr lohn der grund gäbe nach und der irrsinn wär klug die vorsicht die mutter die scherbe der sohn spott wär die sorge der schaden ihr hohn die welt wäre wenig der rest grund genug
10.
nur wer im flusse des zustandes wohnt wird von den schönsten ängsten belohnt die liebe lockt mit perfidem gefunkel der zweifel gräbt unentwegt fragen ins dunkel der glaube hüllt alles in wohlfeilen dunst und ins grundlose stürzend greift der mensch nach der kunst
11.
oh sing polyhymnia das lied das ich essen kann halte euterpe mit worten mich warm oh zeig mir urania den stern den ich greifen kann liebe erato nimm mich in den arm die musen setzen den diffusen in die köpfe flusen und dimmen das licht die musen öffnen ihre blusen sie zeigen ihren busen milch gibt der nicht tanz terpsichore dass ich nicht mehr dürsten muss nimm melpomene die trauer zurück oh lache thalia dass ich nichts mehr fürchten muss verrat mir kalliope die formel zum glück die musen setzen den abstrusen in die köpfe flusen und dimmen das licht die musen öffnen ihre blusen sie zeigen ihren busen milch gibt der nicht oh kilo sag muss ich erst sterben damit dein ruhm mich empfängt und mir schenkt was ich litt die musen küssen die konfusen sie öffnen ihre blusen und dimmen das licht die musen wollen mit dir schmusen sie drücken ihren busen in dein gesicht die zehnte muse zynisch spricht süß schmeckt der busen milch gibt er nicht
12.
Der Apfel 01:40
er beißt in den apfel und stellt ihn zurück auf das tablett im folgenden geschieht einiges mehr während er noch eine weile am mikrofon verweilt sucht sie den passenden platz für das tablett er lässt den blick durch die reihen schweifen sie stellt das tablett ab er dreht seinen Kopf ruckartig und ohne jede weitere bedeutung nach links schwer und getragen greift sie nach ihrer viola er streicht sich durchs haar um eine verzögerung des geschehens zu bewirken ahnungsvoll legt sie eine hand an die stirn wohl wissend dass nun der letzte song des albums naht er wartet sie steht er wartet sie blickt und erwartet das lied la chanson the song
13.
The Song 06:15
this song means nothing nothing at all ignore the lyrics we just sing on call this song means nothing nothing to me this is the song s o n g open your eyes i can see your eyes open give me your hand i can feel yours in mine it must be cloudy or nighttime when the sun doesn’t shine a meaningless melody a lullaby some sort of a rhythm and some words that almost rhyme this song means nothing nothing so far ignore the lyrics it’s just blabla this song means nothing nothing to me this is the song s o n g apply some perfume i can smell your perfume just make a guess i guess you guess what i guess i think if you lied you now must confess if you committed a crime worthless or wrong sing a song i can hear you sing the song you keep on singing and i sing along this bridge is really fabulous the smashing chords are genius it's got this swinging circus style don’t worry folks it’ll last a while the words are metafictional the groove is just enjoyable two singers in a singing rush musicians in a music flush an audience in senseless daze the senses in a rhythmic haze don’t mind the content use your fantasy stand hand in hand in meaninglessness ecstasy this song means nothing nothing at all ignore the lyrics we’re just cats on call this song means nothing nothing to me this is the song s o n g this song means nothing nothing at all ignore the lyrics summer winter spring and fall this song means nothing nothing to me this is the song s o n g this song means nothing it’s just a song and we repeat the refrain again and again this song means nothing but you can sing along this is the end that was the song

about

Poetischer Okkultismus und die Schärfe Brechtscher Theaterlieder treiben den Hörer vor sich her. Die Unmöglichkeiten künstlerischer Existenz drehen sich im Veitstanz um sich selbst. Hier wird verzweifelt gewitzelt, mit Puppen gespielt, am Rad des Schicksals gedreht und dem bedeutungsschwangeren Dadaisten die Abtreibung nahegelegt.

Zusätzlich zu den Aufnahmen zu “Infamous Attractions” nutzte die Band die Zeit im Studio Erde für eine Live-­Recording-­Session der Höhepunkte aus ihrem ersten Programm vor ausgewähltem Publikum. Nochmals 7 Lieder und diverse theatrale Zwischenspiele fanden so ihren Weg in die Ewigkeit der Konservierung. Dabei entstanden ist eine intime Momentaufnahme leidenschaftlicher Selbstoffenbarung.

credits

released July 15, 2016

Vocals: Marc C. Behrens & Johanna Malchow
Piano & Melodika: Kai Günther
Drums: Richard Wutzke
Viola: Johanna Malchow
Lyrics: Marc C. Behrens except for 'Sophie' (J. Malchow)

recorded at Studio Erde, Berlin

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about

The Metafiction Cabaret Berlin, Germany

They open up the funniest abyss and climb up the unsettlingest altitude-flights through their musical vortex in between show and art. Their catchy melodies will trap you into a sparkling netherworld, feed you with soft piano sounds, but also hit you with punchy drums and guitars. You’ll get lost in that spectacle of unsecure performance of concert. ... more

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